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141 Rezension: Resilienzentwicklung für Führungskräfte

Das Jahr 2020 war die Renaissance für Resilienz: Der Beginn der weltweiten Corona-Krise hat den Fokus (erneut) auf die im Individuum, in der Familie, in den Gemeinden, in Unternehmen und in der Gesellschaft entwickelte Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Krisen gelenkt.

Im Jahr 1977 hat Emmy Werner mit ihrer vielbeachteten Längsschnittstudie über die Resilienz der Kinder auf der Hawaii-Insel Kauai einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Im deutschsprachigen Raum war es vor allem Sylvia Keré Wellensiek im Jahr 2011, die „Resilienztraining“ sowohl auf Individuen und betriebliche Teams bezogen und in besonderer Weise auch die Verantwortung von Geschäftsleitungen adressiert hat.

 

Merle Maier (2021) greift das Thema „Resilienz“ unter dem Entwicklungsaspekt für Führungskräfte im Sinne eines Leadership-Ratgebers auf, der Antwort auf folgende Fragen einer neugierigen, vielleicht auch gestressten Führungskraft geben will:

  • Wie resilient bin ich selbst?
  • Wie kann ich meine Resilienz durch gezielte Übungen ausbauen?
  • Wie kann ich im Rahmen von gesunder Mitarbeiterführung die Resilienz meiner Mitarbeiter/innen fördern?

Weiterhin findet der Leser eine Fülle von Ansätzen und Übungen zur Förderung der Resilienz und Handlungshilfen für den Umgang mit Mitarbeiter/innen auch zum Download, die sich an den sieben Resilienzfaktoren orientieren und von „Innere Antreiber“ über die Gewaltfreie Kommunikation, die SWOT – Analyse, die kollegiale Fallberatung bis hin zu Zeitmanagement eine Vielzahl von Fragestellungen abbilden.

Mehr zum Aufbau und zur Struktur des Buch finden Sie hier

 

Mein persönliches Fazit:

Das Buch beginnt mit einem an einer Aussage von Jon Kabat-Zinn orientierten Zitat:

„Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen, auf ihnen zu reiten.“

Das Ziel von Merle Meier war es, mit diesem Buch die Resilienz von Führungskräften in ihrem betrieblichen Alltag wirksam zu unterstützen.

Sie bietet eine Vielzahl verschiedenen Ansatzpunkte, eingängig-nachvollziehbarer Konzepte und praktischer Übungen, so dass für jede/n Leser/in mindestens ein Impuls für eine Einstellungs- und/oder Verhaltensänderung dabei sein dürfte. Damit dieser Impuls auch tatsächlich zu einer nachhaltigen Einstellungs- und Verhaltensänderung führt, wäre aus meiner Sicht nützlich gewesen, den Veränderungsschritt in die Zukunft für die Führungskraft konkreter und intensiver zu begleiten.

 

Hier hätte ich mir beispielsweise den Hinweis zu dem auf wissenschaftlich bestätigten persönlichkeitspsychologischen Konzepten entwickelten Executive FiRE Index gewünscht. Durch den Einsatz dieses Fragebogens hätte der Veränderungsimpuls für die an der persönlichen Resilienz interessierte Führungskraft auf dem Hintergrund eines umfassenderen Bildes der eigenen Resilienz als dem Zusammenwirken von Eigenschaften, Gewohnheiten und der Wirkung der aktuellen Situation konkretisiert werden können – und wahrscheinlich mehr persönliche Wirkung als Führungskraft im Team und in der Organisation erzielt.

Für mich ist dieses Buch ein gelungener Einstieg in das Thema „Resilienzentwicklung“ für eine wißbegierige Führungskraft. Eine Führungskraft, die ernsthaft und gezielt ihrer eigenen Resilienz weiteentwickeln möchte, wird dieses Buch als einen ersten Ausgangspunkt und das Kennenlernen der Landschaft der „Resilienz“ schätzen – und von dort aus ggf. in der kollegialen Fallberatung, in einem Business-Coaching oder in einem gezielten Resilienztraining die gewünschte Tiefe und Nachhaltigkeit als Impuls für die Weiterentwicklung finden. (AMS)

 

Merle Meier (2021):

Resilienzentwicklung für Führungskräfte. Wie Sie Ihre Handlungsfähigkeit durch Optimierung Ihrer Widerstandsfähigkeit gezielt stärken.

Bonn: managerSeminare Verlags GmbH.

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